21. Dezember 2023

Heute behandelte Herr Martin Seidl vom Gesundheitsamt Rosenheim in der vierten Klasse die Thematik „Medien“.

Zuerst beleuchtete der Präventionsbeauftragte den Begriff „Medien“. Medien sind Vermittler um Informationen zwischen einem Sender und einem Empfänger auszutauschen. Dabei haben Medien drei bedeutsame Vorteile:

  • Überbrücken auch weiter Entfernungen
  • Verbreitung, indem viele Empfänger auf einmal erreicht werden
  • Möglichkeit der Zeitreise in die Vergangenheit.

Trotz der großen Vorteile muss man sich aber auch der Gefahren bewusst sein.
Mit dem Spiel „Flüsterpost“ machte Herr Seidl den Kindern bewusst, dass übermittelte Informationen auch verfälscht sein können. Im Internet geschieht dies oft mit Absicht.
Ein Hoax oder Fake News, also Falschmeldungen, werden besonders in den sozialen Netzwerken verbreitet, um andere Personen zu manipulieren. Häufig tritt ein Hoax in Kettenbriefen auf, die weitergeleitet werden sollen. Die Gefahren, die von Social Media ausgehen, beleuchtete Herr Seidl besonders deutlich. So erzählte er von einem jungen Mädchen, das auf TikTok postete und nur noch damit beschäftigt war, ihre Follower zu beobachten, worunter ihre Konzentrationsfähigkeit, ihre schulischen Leistungen und Freundschaften litten. Herr Seidl machte auch darauf aufmerksam, dass es im Internet keine Kontrolle beispielsweise von Namen und Alter gibt. Dazu erzählte er, dass sich ein angeblich junger, sympathisch wirkender Mann letztlich als ein alter, pädophiler Mensch entpuppte.
Damit herrscht bei allem Tun im Internet stets der Grundsatz: Erst denken, dann klicken und bei Unsicherheit immer mit den Eltern reden.

Besonders im Kindes- und Jugendalter braucht die Mediennutzung auch Regeln. Dies zeigte Herr Seidl den Kindern auf, indem er von einem Versuch mit Ratten erzählte. Dabei erhielten die Tiere regelmäßig zu einer ganz bestimmten Zeit Futter. Schnell stellten sie sich darauf ein und kamen immer pünktlich zur Futterstelle. Danach wurden die Ratten nicht mehr zur gleichen Uhrzeit gefüttert, sondern mal eher, mal später, mit der Folge, dass die Ratten völlig desorientiert und regellos waren. Mit diesem Forschungsergebnis lenkte Herr Seidl wieder den Blick auf die Mediennutzung: „Gibt es bei dir daheim Regeln zur Mediennutzung und wenn ja welche?“, wollte er wissen. Die Antworten der Kinder fielen dabei sehr unterschiedlich aus. So berichteten manche, dass beim Essen oder bei den Hausaufgaben kein Handy benutzt werden darf, oder auch, dass das Spielen am Computer auf eine halbe Stunde täglich begrenzt sei und dies von den Eltern oder durch eine technische Einstellung kontrolliert würde. Andere aber gaben an, dass sie auch zwei Stunden täglich unkontrolliert spielen oder fernsehen dürften. Mit dem Blick auf Profifußballer, die hart und diszipliniert trainieren, meinte Herr Seidl dazu: Regeln mögen zwar bisweilen hart erscheinen, sind im Leben aber notwendig, will man erfolgreich sein. Als goldene Regel gab er den Kindern mit, das Handy für die Zeit der Hausaufgabennutzung ganz aus dem Zimmer zu verbannen, um die Konzentration zu erleichtern.

Um die Gefahren für Kinder im Internet zu minimieren und ihnen das Zurechtfinden zu erleichtern, gibt es Kindersuchmaschinen, wie „Blinde Kuh“. Die Inhalte dort sind kindgerecht gemacht und kontrolliert, mit Altersangabe versehen und werbefrei. Der Nachteil ist, dass es sich um eine kleine Suchmaschine handelt, die nicht zu jedem Begriff etwas findet.

Zum Abschluss ließ Herr Seidl die Kinder ein Surfscheinquiz zu den Gefahren im Internet machen. Gewinnspiele, Kontaktaufnahme mit fremden Personen, Cybermobbing oder Schleichwerbung, die Kinder zeigten, dass sie dank Herrn Seidl viel dazu gelernt hatten.