25. März 2022
Bei den Viertklässlern war heute Bernhard Bock vom Landratsamt Rosenheim, Abteilung Abfallwirtschaft, zu Gast.
Er gab den Kindern eine Vorstellung davon, wie viel Müll wir Menschen produzieren.
Pro Person würde allein die Restmüllmenge, also das, was in der schwarzen Tonne landet, im Jahr eine Schachtel mit den Maßen 1m x 1m x 2 m füllen, das sind knapp 2oo kg. Oder ein anderes Bild: Würde man den Abfall der Bürger im Landkreis Rosenheim aufeinanderhäufen, wäre der Berg in zwei Jahren so groß wie unser Wendelstein.
Besonders gefährlich für unsere Natur ist der Plastikmüll.
Im Jahr 2019 wurden allein in Deutschland 1,5 Milliarden Plastiktüten verbraucht. Bis Plastik zerfällt, dauert es mehrere hundert Jahre, und selbst dann ist es noch in Form von Mikroplastik vorhanden. Besonders unheilvoll ist das für unsere Meerestiere. Plastiktüten werden fälschlicherweise für Quallen gehalten, Mikroplastik für Plankton und deswegen gefressen. Trotz vollen Bauchs verhungern die Tiere. Mit seiner Frage: „Wer von euch liebt Fischstäbchen?“ machte Herr Bock den Kindern anschaulich klar, wie das Mikroplastik über die Nahrungskette letztlich auch auf unseren Tellern landet. Kleine Fische fressen das Mikroplastik, von den kleinen Fischen ernähren sich die größeren Fische, die wiederum zu den leckeren Stäbchen verarbeitet werden. Lecker?
Auf der Weltkarte zeigte Herr Bock den Schülerinnen und Schülern, wo sich in den Meeren bereits Plastikinseln gebildet haben. Die größte im Pazifik hat ungefähr die 4- bis 5-fache Fläche von Deutschland.
Schließlich wollte Herr Bock wissen: „Welcher Müll, glaubt ihr, ist mein Lieblingsmüll?“ Nach einigem Rätseln dämmerte es den Kindern. Der Lieblingsmüll ist der, der gar nicht erst entsteht, den man also vermeidet. Darauf folgt der Müll, den man gut wiederverwerten kann wie Glas und Papier, wodurch
Rohstoffe gespart werden können. So lautet also die Devise des Müllprofis: Vermeiden – Recyceln – richtig Entsorgen. Was aber ist der beste Weg, den Restmüll wieder los zu werden: in andere Länder fahren – im Meer versenken – ins Weltall schießen – in der Erde verbuddeln? So fragte Herr Bock leicht provokant und forderte damit die Kinder zum Nachdenken heraus. Die momentan beste Entsorgung des nicht wieder verwertbaren Restmülls stellt dessen Verbrennung dar. Auch wenn dabei CO² ausgestoßen wird, kann die entstehende Energie zur Stromerzeugung oder Wärmeproduktion genutzt werden.
Zum Schluss schenkte Herr Bock den Kindern eine Brotzeitbox und eine Stofftüte, mit dem Ziel zukünftig möglichst viel Müll zu vermeiden.