6. März 2023
Als Partnerschule Verbraucherbildung ist es uns Lehrkräften ein großes Anliegen, die Kinder bestmöglich auf ihr Leben im Alltag vorzubereiten. Richtig mit Werbung umgehen zu können und die Tricks der Werbemacher zu durchschauen, ist ein Bestandteil davon. Die Wichtigkeit dieser Thematik zeigt auch die aktuelle Diskussion um das Verbot von Werbung für Chips und Schokolade, ausgelöst von Ernährungsminister Cem Özdemir. So nahmen wir das Angebot von Autorin Karin Burger, aus ihrem Buch „Leo, Hanna und die Werbehexen“ vorzulesen, gerne an.
Die Werbehexen verstecken sich überall und versuchen, die Menschen hinters Licht zu führen. Ihr Anliegen ist es, die Leute dazu zu bewegen, bestimmte Produkte zu kaufen oder in ein bestimmtes Geschäft zu locken. Doch was sind ihre Tricks? Das erzählt Frau Burger in ihren Geschichten.
So will doch der kleine Leo, als er sieht, wie sein Fußballidol ein Müsli isst, unbedingt auch dieses Müsli. Er will ja schließlich auch solche „Muckis“ bekommen und Elfmeter verwandeln und ein Schlüsselanhänger mit einem Fußball ist als Geschenk obendrein dabei. Seine Schwester Hanna muss sich nur noch wundern. Leo verabscheut doch Müsli, das mit seinen Worten „matschig“ ist, und jetzt will er es haben? In einer anderen Geschichte ist Leo ganz traurig, weil die Schokolade, für die er sich 3 € erbettelt hat, nicht 3 €, sondern 3,99 € kostet. Die „99“ war so klein, dass Leo sie nicht gesehen hat. Ja, und da sind noch die tollen Sammelbilder, die man unbedingt haben muss, um in der Schule tauschen zu können und Freunde zu gewinnen. Aber Werbehexen lauern keineswegs nur Kindern auf, sondern auch Erwachsenen. Auch dazu erzählt Frau Burger Geschichten.
Das also sind unter anderem die „obermegafiesen“ Werbetricks: bunte Bilder, Abbildungen von Stars, vermeintliche Geschenke, große Verpackungen mit kleinem Inhalt, Sammelbilder, die zum Kauf verleiten, und vieles andere mehr.
Frau Burger gelang es hervorragend, die Schülerinnen und Schüler mit ihren spannenden Geschichten zu fesseln. Mit „Murmelpausen“ gab sie den Kindern Gelegenheit, sich zum Gehörten zu äußern, eigene Erlebnisse zu erzählen oder Fragen zu stellen, und damit neue Spannung für das nächste Kapitel aufzubauen.
Da findet Hanna Bilder, die auf ein Produkt aufmerksam machen. Sie sucht nach den Tricks der Werbehexen, findet sie aber nicht. Ihr Vater erklärt, dass es auch Werbefeen gibt, die das Produkt richtig darstellen und nur informieren wollen. Das ist gut und wichtig.
Zum Schluss signierte die Autorin ein Buch, das sie der Schule schenkte, und gab jedem Kind ein Lesezeichen und einen Müsliriegel.
Leo und Hanna sind in dem Buch zu cleveren Werbe-Detektiven geworden. Sicher durchschauen auch unsere Kinder nun die Maschen der Werbemacher leichter.
Das zeigt schon folgende Erklärung einer Schülerin:
„Das ist wie bei Hänsel und Gretel. Die Kinder hätten das fremde Haus sicher nie betreten, wenn sie die Hexe durch die süßen Pfefferkuchen nicht dazu verführt hätte. Und wir würden die Sachen auch nie kaufen, wenn sie nicht so verführerisch wären.“