3. Mai 2024
Als anerkannte „Umweltschule“ und „Partnerschule Verbraucherbildung“ legen wir auf Schulung der Alltagskompetenzen und Stärkung umweltbewussten Verhaltens bei unseren Schülerinnen und Schülern großen Wert. Im Rahmen der erneuten Bewerbung um die Auszeichnung behandelten die Viertklässler das Thema „Fast Fashion“.
Dazu untersuchte jedes Kind mitgebrachte T-Shirts hinsichtlich des Materials und Herkunftslandes. Die Schülerinnen und Schüler erkannten, dass die meisten Kleidungsstücke aus Baumwolle oder synthetischen Fasern gefertigt sind. In Filmen und im Internet informierten sich die Kinder weiter und brachten mehr über den natürlichen Stoff in Erfahrung. Dieses Wissen wollten sie auch an ihre Mitschüler weitergeben. Dazu wurde ein Plakat gestaltet und folgendes Rollenspiel einstudiert:
„Ein T-Shirt, noch ein T-Shirt, noch ein T-Shirt, noch ein T-Shirt … Brauch ich wirklich so viele. Das hier ist mir schon zu klein und habe ich gerade einmal angehabt. Aber egal, ab damit in den Kleidercontainer. – Stopp!
Wusstet ihr, dass jährlich eine Million Tonnen Altkleider in den Altkleidercontainern landen? Das sind unvorstellbar riesige Berge.
Es ist nämlich nicht egal, wenn wir mit Kleidung so verschwenderisch umgehen. Denn die Textilindustrie trägt stark zur Umweltverschmutzung und insbesondere auch zur Wasserverschmutzung bei.
Baumwolle wächst in warmen Ländern. Ihr seht es hier auf der Weltkarte: Indien, China, USA, Pakistan, Brasilien, Usbekistan, Türkei oder Australien. Oft sind es Entwicklungsländer und die Menschen sind von der Baumwollindustrie abhängig.
Zum Anbau müssen die Felder bewässert werden. Das kann oft zu Wasserknappheit führen.
Damit die Pflanzen gut wachsen können und genügend Nährstoffe haben, muss der Boden gut gedüngt werden. Die Düngemittel aber gelangen auch ins Grundwasser.
Außerdem steht auf den Feldern oft eine Baumwollpflanze neben der anderen. Das lockt Schädlinge an. Daher müssen die Pflanzen gespritzt werden. Das Gift landet wiederum im Grundwasser.
Schließlich muss die Baumwolle gefärbt oder gebleicht werden, wieder viele chemische Stoffe, die ins Grundwasser kommen.
In vielen Anbaugebieten sind die Leute arm. Sie müssen viele Stunden am Tag arbeiten und haben dennoch oft nicht genug zum Essen, weil sie keinen guten Preis für die Baumwolle bekommen.
Besser geht es den Bauern, die Bio-Baumwolle anbieten. Im Bio-Anbau arbeitet man ohne zusätzliche Düngemittel oder Giftstoffe, der Preis ist höher. Aber die Ware muss auch nachgefragt werden.
Damit man weiß, ob die Bauern fair bezahlt werden und wenig Giftstoffe verwendet wurden, gibt es sogenannte Label. Ihr seht sie unten auf unserem Plakat. Ihr könnt ja mal einen Blick in eure Kleidung werfen, ob sie auch so ein Siegel hat.
Beim Kauf auf Siegel zu achten, ist also gut. Aber weil die Textilindustrie so stark zur Wasserverschmutzung und Umweltverschmutzung beiträgt, reicht das nicht aus.
Wir müssen dafür sorgen, dass unser Kleiderberg weniger wird.
Tragt die Kleidung möglichst lange und wenn sie zu klein geworden ist, gebt sie an andere weiter.
Es muss nicht immer neue Ware sein, auch im Second Hand Laden kann man schöne Sachen finden.
Und man braucht nicht x Kleidungsstücke, ein paar wenige mit guter Qualität reichen völlig.“